Kunstvermittlung: Richard Prince x „Suicide Girls“

Das heutige immer noch bestehende Ringen um Originalität lässt die Kunstwelt nicht los. Der Künstler Richard Prince, der als einer der Urväter der Appropriation Art gilt, erschien mit seinen Werken der „New Portraits“ im Jahr 2014 fast ein wenig aus der Zeit und der Aktualität einer sich immer schneller fortbewegenden und entwickelnden digitalen Welt gefallen zu sein. Der Protest an seinen Bildern nahm jedoch dieses Mal neue Wesenszüge an und ist heute von essenzieller Tiefe für ein grundlegendes Verständnis der Bilder. Was können jedoch Kopien dieser fragwürdigen Arbeiten überhaupt noch für eine Relevanz besitzen, wenn selbst die Originale um den Rang eines Kunstwerkes kämpfen müssen?

Die Galerie Ahlers in Göttingen widmet sich dieser Fragestellung und zeigt den Protest gegen den Skandalkünstler Richard Prince. Die Bilder der sogenannten „Suicide Girls“ sind Kopien von den Arbeiten, die der Künstler für horrende Summen bei der New Yorker Kunstmesse Frieze verkaufte. Die Kopien sind in diesem Fall jedoch keine in ihrer allgemeinen Qualität minder anzusehende Arbeiten, sondern die Möglichkeit, sich dem vorherigen lautstarken Diskurs rund um die Arbeiten von Prince nun in gemäßigter Weise erneut zu widmen. Denn wo in den Weiten des Internets die Schnelllebigkeit das Vergessen fördert, ist die gegenwärtige Auseinandersetzung eine Möglichkeit, das womöglich Vergessene wieder zu aktueller Größe zu führen.

Richard Prince und Instagram. Ein analoger „Cowboy“ auf digitalen Abwegen

     Wer mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird laut §249 des deutschen Strafgesetzbuches dem Delikt des Raubes bezichtigt. Die Strafe, die diesbezüglich verhängt wird, ist in ihrer zeitlichen Länge von sechs Monaten bis hin zu fünf Jahren angesetzt.

     Der US-amerikanische Künstler Richard Prince (*1949) machte sich im Laufe seiner künstlerischen Karriere immer wieder Dinge jeglicher Materialität zu eigen. Was per Gesetz so klar formuliert und unter Strafe gestellt wird, ist bei Prince jedoch zu einer mehrdeutigen und bisweilen skandalträchtigen Kunst geworden. Im Jahr 2015 wandelte die Gründerin der Erotik-Website „Suicide Girls“ Selena Mooney die künstlerische Manier des international bekannten Künstlers jedoch zu ihren Gunsten um und drückte zugleich ihren Protest an der Utopie des globalen Kunstmarktes aus. Mooney verkaufte die im Rahmen der New Yorker Kunstmesse Frieze für 90.000 Dollar veräußerten Werke von Prince in deckungsgleicher Erscheinung unter eigenem Namen für einen Bruchteil – 90 Dollar – des Preises. Der Erlös dieser Protestaktion ging an eine Organisation, die sich für die Stärkung der digital befindlichen Rechtslage einsetzt. Die Galerie Ahlers in Göttingen zeigt nun diese Protestwerke, die gegen einen Skandalkünstler zur Sichtbarmachung des Ungleichgewichtes innerhalb der Kunstwelt und darüber hinaus gerichtet worden sind. Sie sind dabei aber nicht nur als deutliche Ansage gegen einen nicht kalkulierbaren Kunstmarkt anzusehen, sondern dienen auch für die Auseinandersetzung mit einem Künstler, der im allumfassenden Lärm einer bisweilen fehlgeleiteten Streitsituation rund um seine Werke und seine Person missverstanden und zu einseitig negativ kategorisiert worden ist.

     Vom analogen „Cowboy“ zum digitalen „Troll“

     Mit der Aneignung des „Marlboro-Cowboys“ löste er eine Werbefigur des 20. Jahrhunderts aus seiner zuvor feststehenden Markenkontextualisierung heraus und ließ das Publikum und die Presse nach einem altbekannten Credo des Western-Genres agieren. Der „Marlboro-Cowboys“ steht symbolisch für eine nostalgisch verklärte Vorstellung eines nach universeller Freiheit strebenden Männlichkeitsideals, das im Zeitalter einer immer rasanter werdenden digitalen Welt des 20. Jahrhunderts einen letzten Ruhepol des vergangen Ideals verinnerlicht hat. Ungezügelte Mannesfreiheit wurde in einer Zigarettenschachtel konsumier- und erlebbar gemacht und präsentierte ein letztes Mal die nostalgisch „besseren Zeiten“. Die künstlerische Aneignung dieser Ikone ließ Jahr 1989 jedoch einen weiteren Cowboy der Historie wiederauferstehen und Historisches zu Gegenwärtigem werden. John Wayne, der raubeinige Kommandeur des fünfziger Jahre Hollywood-Kinos, der stets erst schoss und dann zu fragen begann, wurde im Falle des von Richard Prince angeeigneten „Marlboro-Cowboys“ zum Schirmherrn der Gegenposition. Nicht der Cowboy im Bild begann zu schießen, sondern das Publikum, die Presse und die Urheber*Innen des ursprünglichen Werbebildes, für die Prince nun eine Gefahr für Leib und Leben darzustellen vermochte. Dieses mediale Schießgelage wurde in den weiteren Jahrzehnten zu einer steten Begleiterscheinung für den Künstler. Im Jahr 2014 sollte es in den digitalen Weiten des Internets erneut zu einem Zusammentreffen kommen. Der Künstler, der sich nun im digitalen Dickicht der „Selfies“, „Postings“, „Hashtags“ und „Likes“ tummelte, eignete sich einzelne Kacheln des Social-Media Dienstes Instagram fotografisch mit seinem Smartphone an und veräußerte sie später unter seinem Namen für horrende Summen. Prince wurde dadurch erneut zur Zielscheibe für das auf der Suche nach Wahrhaftigkeit verloren gegangene digitale Massenindividuum mit dem Namen: Internet.

     Die Werke von Richard Prince sorgen somit für Kontroversen. Etwas anderes war auch von der 2014 entstanden Serie der „New Portraits“ nicht zu erwarten gewesen. Prince gehört zu der sogenannten Pictures Generation, einer lose bestehenden Künstler*Innen Generation, deren Ursprung und Betitelung auf die von Douglas Crimp initiierte Ausstellung Pictures im Jahr 1977 zurückgeht. Die im Laufe der Jahrzehnte als Appropriation Art klassifizierte Kunst von Richard Prince besitzt eine essenzielle Rolle in der Nutzung von Kunst als Mittel zur Demontage falscher Wirklichkeiten. Die mit dem medialen Schießgelage einhergehende Diffamierung der Arbeiten als Aneignung fremden Eigentums fern jeder künstlerischen Manier und damit der Klassifikation als Produkt eines unter Strafe befindlichen Dilettantismus, verdeutlicht jedoch, wie wichtig eine dezidierte und differenziert unaufgeregte Auseinandersetzung mit den Werken ist. Mit dem nun bestehenden zeitlichen Abstand und der eingegrenzten Auswahl, die die Galerie Ahlers in Göttingen präsentiert, ist eine Rekontextualisierung der „New Portraits“ von Richard Prince möglich.

     Today’s headline is tomorrow’s footnote.

     Der Drang nach Aufmerksamkeit war schon immer immens. Durch die Erfindung des Internets und die damit verbundenen Möglichkeiten der Illusion eines real existieren Selbst wurde dem Menschen ein Werkzeug gegeben, mit dem das Fühlen auf eine noch nicht zuvor gekannte Ebene der Intensität zu bringen war. Der Künstler Andy Warhol erkannte schon früh, dass der Drang nach Aufmerksamkeit durch die voranschreitende technische Entwicklung irgendwann jeden Menschen einholen und ihm die Möglichkeit zuteilwerden lassen würde, berühmt oder wenigstens beachtet zu werden. Der Akt der Aufnahme dieser Aufmerksamkeit, das Fühlen ebendieser, ist gegenwärtig für den Menschen zu einer trügerischen Konstanten im digitalen Selbstbildnis geworden. Um das Gefühl aufrechtzuerhalten, beliebt, begehrt, wichtig oder berühmt zu sein, bedarf es einer steten Frequentierung, um das Rampenlicht, das auf das digital befindliche Selbst gerichtet ist, nicht von eben dieser Position abzubringen. Es müssen somit „Likes“ generiert werden, die diese erleuchtete Position ewig zu binden in der Lage sind. Um diese zu bekommen, müssen Inhalte generiert werden, die das bedienen, was den Ansichten und dem Geschmack der Massenindividuen entspricht. Zugleich dürfen nur geringste Abweichungen vorgenommen werden, damit eine Etablierung im Bereich der kollektiven Gefälligkeit weiterhin möglich ist. Richard Princes Arbeiten stehen jedoch still und können keine weiteren „Likes“ generieren. Wie ist es daher um die „New Portraits“ von Richard Prince bestimmt? Können diese nun bereits mehrere Jahre alten Aufnahmen noch zur Aufrechterhaltung eines digital prognostizierten Selbstbildnisses höchster Güte führen? Oder sind sie von einer ehemaligen Überschrift zu einer Randnotiz geworden?

     Der (Irr-) Glaube an das Echte – Richard Prince und die Reflexe des Internets

     Ein gegenwärtig häufig herangezogener Begriff, der im Kontext der digitalen Präsentation und Selbstdarstellung fast schon inflationäre Verwendungsgrade erreicht hat, ist der der Authentizität. Als authentisch wird ein Mensch bezeichnet, wenn dieser grob die Charakterzüge verinnerlicht, die im allgemeinen Sprachgebrauch mit den Bezeichnungen Echtheit, Selbstreflexion und Glaubwürdigkeit ausgedrückt werden. Weitere Begriffe und damit einhergehende Wesenszüge sind zwar ebenfalls für die Formulierung von Authentizität anzudenken, führen jedoch nur zu einem ähnlichen und letztendlich verstellten Bild. Wird der Begriff von seiner gedanklichen Bedeutung zu einer aktiven und letztendlich verstellten Anwendung in digital dafür befindlichen Bereichen überführt, zeigt sich schnell, dass die Anbringung von Authentizität nur einen erneuten Versuch darstellt, einer Auseinandersetzung mit einer falschen Wirklichkeit aus dem Weg zu gehen. Das Festhalten am eigenen (Irr-) Glauben an die Echtheit einer digitalen Welt, die zugleich von reflexartig sich ändernden Selbst-Vorstellungen generiert, durchzogen und aufrechterhalten wird, ist schließlich das einzige Mittel, um der drohenden Konfliktsituation ewig zu entfliehen. Eine ewige (Irr-) Suche ist die Folge.

     Was digital schnell vollzogen werden kann, ist vor den Arbeiten von Richard Prince um Aspekte des Realen erschwert. Reicht ein Mausklick, eine Tasteneingabe oder das „Wegwischen“ des auf dem Display ersichtlichen Inhalts, so sind die großformatigen Arbeiten im realen Raum in ihrer Vollständigkeit nur durch eine aktive Überwindung der eignen körperlichen Starre zu entgehen. Verharrt der jeweilige Betrachtende dennoch weiterhin vor dem großformatigen Einzelbild, geben sich rasch Unklarheiten auf zu erkennen. Denn wo genau liegt der künstlerische Mehrwert dieser großformatigen „Postings“ an der Wand?

     Richard Prince ist ein Künstler, der viel Zeit vor Gericht verbringt. Die Aneignung von Fremdmaterialien wie dem „Marlboro-Cowboy“, Bildern von Rastafaris auf Jamaika, die er für Collagen benutzte oder eben den Instagram-Postings für die Serie der „New Portraits“, die Auseinandersetzung mit dem Gesetz ist jedes Mal ein Teil des Schaffensprozesses. Prince konnte sich in den meisten Fällen vor einer Strafe bewahren, was auch daran liegen mag, dass der Künstler sich auf die Doktrin des „Fair Use“ (dt. „Angemessene Verwendung“) allzeit beruft. Diese Doktrin erlaubt ihm die Verwendung von geschütztem Material zu Zwecken der Bildung und der Kunst. Prince muss das verwendete Material jedoch verändern, um es für seine Zwecke nutzen zu können. Der Akt des Abfotografierens, Vergrößerns, Ausdruckens und die Hängung als Kunstwerk an die Wand reichen dafür jedoch nicht aus. Die Lösung für Prince liegt in der Schaffung eines verbalen Disputs, den der Künstler unter dem Pseudonym „richardprince1234“ unter jedem Bild als „Posting“ hinterlässt. Diese Hinterlassenschaften sind in ihrem Inhalt selbst für niedrigere Internet-Verhältnisse erstaunlich sinnbefreit, lösen für Prince zugleich aber das Problem der „Angemessenen Verwendung“, da er nun die Erlaubnis zur kunstbedingten Benutzung des angeeigneten Materials zugesprochen bekommt. Blickt man gegenwärtig auf die Skandalträchtigkeit der Bilder zurück, wurde der Künstler in diesem abschließenden Kommentar zu dem, was die Netzkultur unter dem Begriff des „Trolls“ subsumiert. Ein fiktives Selbst des digitalen Raumes, das zu seiner Aufrechterhaltung die wiederholte Schaffung von Unmut und undifferenzierter Streitkultur benötigt. Zugleich verstößt ein „Troll“ gegen die Grundsätze der von ihm befallenen Gemeinschaft, wodurch diese zum Gegenschlag ausholt. Ein reflexartiger Selbsterhaltungstrieb, der die Aufrechterhaltung der Vorstellung einer kohärenten und von Echtheit und Authentizität geprägten digitalen Welt alleinig zum Ziel hat, ist die nun eintretende Folge. In diesem Akt der Verteidigung wird jedoch nur der (Irr-) Glaube an eine zuvor bestehende Selbst-Vorstellung weitergeführt und immerwährend kämpferisch verteidigt. Schauen wir heute auf die damalige Reaktion der Betroffenen, die Richard Prince „getrollt“ hat, so konnte er seine damit einhergehende Absicht eindeutig in die Tat umsetzen. Doch ist das nun Kunst oder nur eine billige Provokation auf männlich-konnotierter Machtdemonstrationsebene?

     Die „New Portraits“ als Objekt der Vermittlung

     Mehrere Jahre liegen nun bereits zwischen dem Skandal, den die Bilder 2014 und 2015 ausgelöst haben und der gegenwärtigen Betrachtung. Auf die Frage, wie es um die Kunstwürdigkeit der „New Portraits“ bestimmt sei, antwortete vor Kurzem die Autorin Anika Meier mit den folgenden Worten:

„Nun ja, die Frage, ob das Kunst ist, stellt sich nicht. Prince ist Künstler, Gagosian ist eine der Megagalerien. Was soll das also sonst sein, wenn nicht Kunst, was da an den Wänden hängt?“ – Anika Meier, Monopol-Magazin, 2020.

     Ganz so einfach gestaltet sich die Situation trotz der erdrückenden Beweislage jedoch nicht. Meier verdeutlicht zwar bewusst, dass die Kunstwürdigkeit der Arbeiten aus altbekannten und fest in der Kunstwelt etablierten Paradigmen resultiert, die nur schwer als unwürdig zu klassifizieren sind. Mit fokussiertem Blick auf die Bilder zeigt sich aber, dass die „New Portraits“ eine systematische und von Prince mit geringsten Mitteln vollzogenen Eliminierung der digitalen Selbst-Vorstellung sind, die nun in den realen Raum materiell übersetzt wurden. Der heutige Beschauer profitiert dabei zugleich von dem zeitlichen Abstand, der nun zwischen den Skandalen und der heutigen Betrachtung entstanden ist. Die Schnelllebigkeit des Ausgangsmaterials wurde durch den Eingriff der Aneignung verlangsamt und zu einem materiellen Überbleibsel einer längst antiquiert erscheinenden flüchtigen Digitalen gemacht. Denn so reflexartig die Internetgemeinschaft auf Einwirkungen reagiert, so gleichzeitig schnell vergisst sie. Die Bilder sind ein Mittel, um gegen dieses Vergessen anzugehen, da die Diskurse rund um ihre enteigneten Protagonist*Innen auch heute noch von entscheidender Bedeutung sind. Denn die Betroffenen sind zum Großteil Frauen, die einer männlichen zuzuschreibenden Machtdemonstration auf vielerlei Ebenen ausgesetzt wurden. Wie also mit den Werken weiter verfahren?

     Der räuberische, bisweilen bloßstellende und auf die hinter den Bildern befindlichen Einzelschicksale keine Rücksicht nehmende Akt der Aneignung darf nicht bagatellisiert oder als künstlerische Spielerei abgetan werden. Die Direktorin des Museums Elysia Borowy-Reeder erklärte in „Artnews“, dass die „New Portraits“ Diskussionen über Kontext, Eigentum und Originalität anregen sollen. Dieses Diskussionsangebot reicht jedoch nicht aus. Der Rahmen der Aussprache mit den Bildern ist weitaus umfangreicher anzusetzen und sollte nicht vor diesen genannten Themenfeldern zum Stehen kommen. Die „New Portraits“ sind ein Relikt einer vergangenen Zeit. Eine digitale Zeit, die nicht nur vergangen, sondern zu großen Teilen auch vergessen und nicht einmal mehr den Platz einer Randnotiz einnehmen würde. Die Bilder erinnern in ihrer negativen Manier der Schaffung daran, die digital ausgefochtenen Diskurse nicht aus den Augen zu verlieren, auch wenn sie die Spitzenpositionen der Trends im Digitalen verlassen haben. Prince nimmt sich ungefragt fremdes Material und bereichert sich daran. Die damit einhergegangenen Konsequenzen sind nicht unter dem Deckmantel der Kunst zu relativieren und gehören thematisiert und gesetzlich behandelt. Der Ausstellungsraum wird mit den Bildern zur Asservatenkammer und lässt uns auf die ungeschönten Eingriffe eines zurückliegenden räuberischen Streifzuges blicken. Doch blenden wir für einen kurzen Moment die ewig lauten Rufe der Kontroversen aus, so sind die „New Portraits“ Beweisstücke, die die digitale Schnelllebigkeit in das Hier und Jetzt holen. Sie konfrontieren den Betrachtenden schonungslos mit der Erkenntnis, dass es doch Menschen waren, die sich auf den Bildern gezeigt haben. Menschen, die vielleicht nur im Sinne hatten, ihre ganz eigene Geschichte in einer kleinen Kachel mitzuteilen, die in den Weiten des Internets womöglich nicht gehört oder gesehen worden wäre. So schnell jedoch eine dieser Kacheln geleert oder „weggewischt“ werden kann, so starr an der Wand hängen die Bilder von Richard Prince und machen Menschen auch Jahre später noch zu dem, was sie womöglich im digitalen Überall gesucht, aber wahrscheinlich nie gefunden hätten: zu sichtbaren Individuen.

Alexander Leinemann

Literatur:

Linde, Almut: Public Image and Reality, in: Kunstforum International, Bd. 246 (2017), S. 8499.

Diener, Andrea: 90.000 Dollar für ein Instagram-Foto, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (2015), Link: https://www.faz.net/-gsa-83rhr (Letzter Zugriff: 08.06.2021).

Meier, Anika: Richard Princes „New Portraits“. Ein weißer Mann, der seine Macht demonstriert, in: Monopol-Magazin (2020), Link: https://www.monopol-magazin.de/richard-prince-new-portraits-gagosian (Letzter Zugriff: 08.06.2021).

Galerie Ahlers